Internat

Unser Internat bietet Kindern und Jugendlichen mit Sehbeeinträchtigung, Blindheit und/oder Komplexer Behinderung einen sicheren Ort zum Leben, Lernen und Wachsen. In kleinen Gruppen, mit liebevoller Begleitung und einem vielfältigen Freizeit- und Förderangebot, schaffen wir Raum für Selbstständigkeit, Teilhabe und Geborgenheit.

Das Internatsgebäude der LVR-Louis-Braille-Schule von draußen. Dieses befindet sich rechts im Bild. Es ist ein flacher Bau, nur mit Erdgeschoss und mit mehreren Eingängen und vielen Fenster der Zimmer. Davor ist ein breiter, betonierter Fußweg mit taktilen Markierungen zur Orientierung. Vor dem einen Eingang stehen drei Personen, die sich unterhalten, eine davon schiebt noch eine Person im Rollstuhl. Links im Bild befindet sich ein anderes Schulgebäude. Links und rechts hinter dem Internat sind viele Bäume mit grünen Baumkronen zu sehen.

Leben, Lernen und Wachsen – im Internat in geschützter Gemeinschaft

Das Internat des Rheinischen Blindenfürsorgevereins 1886 Düren bietet Schüler*innen der LVR-Louis-Braille-Schule ein liebevoll gestaltetes Zuhause auf Zeit – mit Raum für persönliche Entwicklung, individuelle Förderung und gemeinschaftliches Leben.

Wir betreuen Kinder und Jugendliche mit Blindheit, Sehbeeinträchtigung und/oder Komplexen Beeinträchtigungen. Ziel ist es, in einem familiären Umfeld Lebensfreude, Selbstständigkeit und soziale Kompetenzen zu fördern – abgestimmt auf die persönlichen Stärken und Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes.

Wohnen auf dem Internatsgelände

Die Internatsgruppen befinden sich auf dem weitläufigen, parkähnlichen Gelände oder in direkter Nachbarschaft zur Schule. Barrierefreie Wege verbinden die Wohneinheiten mit der LVR-Louis-Braille-Schule. Die Nähe zur Dürener Innenstadt und zu öffentlichen Verkehrsmitteln sorgt für eine gute Anbindung und vielfältige Freizeitmöglichkeiten.

In kleinen, familiären Gruppen leben die Schüler*innen in Bungalows oder Gruppenhäusern. Die Räume sind individuell gestaltet und strahlen einen wohnlichen, gemütlichen Charakter aus. Neben Rückzugsmöglichkeiten in Einzelzimmern bieten Gemeinschaftsräume Platz für Austausch, Spiel und gemeinsames Essen.

Ein Zimmer im Internat, das farbenfroh eingerichtet ist. Man sieht ein Bett mit frisch bezogenen Kissen und Decke, ein Plüschpinguin liegt auf dem Kissen. An der Wand über dem Bett ist die Ecke eines Posters mit einem Polarbär zu sehen. Neben dem Bett ist noch ein Stuhl. Man sieht noch zwei Fenster mit offenen Gardinen. An der Wand ist noch ein Eckregal befestigt, auf dem persönliche Gegenstände liegen.

Beispielbild eines Zimmers im Internat

Unsere Betreuung – individuell, zuverlässig und ganzheitlich

Unser multiprofessionelles Team begleitet die Kinder und Jugendlichen im Alltag – mit fachlicher Kompetenz und viel Herz. Zum Team gehören unter anderem:

  • Heilpädagog*innen

  • Heilerziehungspfleger*innen

  • Erzieher*innen

  • Kinderkrankenpfleger*innen

  • Sozialpädagog*innen

  • Krankenschwestern

Zusätzlich arbeiten wir eng mit Fachpersonal für Kinderheilkunde sowie externen Therapeut*innen zusammen. Termine und Behandlungen werden organisiert und – in Abstimmung mit den Sorgeberechtigten – begleitet. Die Versorgung umfasst auch pflegerische und medizinische Aspekte, insbesondere bei mehrfach beeinträchtigten Schüler*innen.

Verlässliche Zusammenarbeit ist das Fundament unseres Internats

Unsere pädagogische Arbeit lebt vom engen Austausch zwischen Internat, Schule, Elternhaus und Fachdiensten. Gemeinsam gestalten wir beständige Strukturen und ermöglichen nachhaltige Entwicklung. Ein geregelter Informationsfluss und regelmäßige Elterngespräche gehören für uns selbstverständlich dazu, denn eine verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist das Fundament unserer Internatsarbeit.

Dabei verstehen wir uns nicht nur als Lebensort, sondern als aktiver Bestandteil im Unterstützungsnetzwerk rund um jedes einzelne Kind und jede*n Jugendliche*n.

Die Kolleg*innen der verschiedenen Wohngruppen stimmen sich regelmäßig untereinander ab, um gemeinsame pädagogische Leitlinien und Tagesstrukturen weiterzuentwickeln und bestmöglich auf individuelle Bedarfe einzugehen. Hierbei greifen wir auf regelmäßige Teamrunden, Supervisionen und interne Fortbildungen zurück, die zur Qualitätssicherung und Professionalisierung unserer Arbeit beitragen.

Auch gruppenübergreifende Projekte und Freizeitangebote werden gemeinschaftlich geplant und umgesetzt. So entsteht eine lebendige Internatsgemeinschaft, in der Austausch, gegenseitige Unterstützung und Offenheit zentrale Werte darstellen.

Darüber hinaus legen wir großen Wert darauf, neue Mitarbeitende strukturiert einzuarbeiten und bestehende Teams durch eine gute Fach- und Beziehungskultur zu stärken. Denn nur durch eine funktionierende Teamarbeit können wir den vielfältigen Herausforderungen im Alltag gerecht werden – professionell, zugewandt und mit Blick auf das Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Zwei Schüler spielen Tischball in einem Raum. Der Raum hat keine Fenster auf der Seite, wo der Tisch steht, sondern ein schwerfallender Vorhang. Hinter dem einen Jungen ist auch der Ausgang.

Durch die Sport- und Gruppenaktivitäten im Internat (hier zum Beispiel Showdown) entstehen auch neue Freundschaften

Subjektive Förderung von Schüler*innen

In enger Zusammenarbeit mit Schule, Elternhaus und Therapeut*innen werden individuelle Förderpläne erstellt. Diese orientieren sich an den jeweiligen Fähigkeiten und Zielen der Schüler*innen.

Unsere Schwerpunkte:

  • Entwicklung lebenspraktischer Fähigkeiten

  • kognitive und emotionale Förderung

  • Mobilität und Orientierung

  • Kommunikation und soziale Kompetenzen

  • Pflege, Lagerung und basale Stimulation

  • Umgang mit Verhaltensbesonderheiten

  • Unterstützung bei Hausaufgaben

  • Freizeitgestaltung und Teilhabe

Kinder sitzen mit Therapeut*innen auf einer grünen Wiese

Die Freizeitgestaltung kann sowohl auf dem Internatsgelände, als auch an anderen Orten stattfinden

Freizeitgestaltung: vielseitig und aktiv

Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm stärkt Selbstständigkeit, Gemeinschaft und Lebensfreude.

Dazu gehören:

  • Gruppenübergreifende Sport- und Bewegungsangebote (zum Beispiel Schwimmen, Trampolin, Torball, Showdown)

  • Kreativ- und Musikangebote (zum Beispiel Trommeln)

  • Nutzung schulischer Räume (Snoezelen-Raum, Low-Vision-Raum, Spielgeräte etc.)

  • Kettcar-, Roller- und Fahrradfahren

  • Tagesausflüge und Ferienaktionen

  • Jahreszeitliche Feste

Eine Gruppe mit etwa 20 Kindern im Grundschulalter posiert für ein gemeinsames Foto an einem Spielplatz draußen im Freien. Die Mehrheit der Kinder sitzt dicht nebeneinander auf einem runden Klettertisch aus Metall. Drei Kinder mit komplexer Beeinträchtigung sind im Rollstuhl und stehen neben dem Tisch links. Zwei Schüler in Tretbuggies sind auf der anderen Seite des Tisches. Alle Kinder schauen in die Kamera und manche heben die Arme hoch in eine Art fröhliche Begrüßung.

Unser Ziel ist, eine lebendige, offene Internatsgemeinschaft zu schaffen

Anmeldung und Kostenübernahme

Voraussetzung für die Internatsaufnahme ist die Feststellung des Förderbedarfs Sehen und die Zuweisung zur LVR-Louis-Braille-Schule.

Aufgenommen werden Schüler*innen ab 6 Jahren bis zum Ende der Schulpflicht.

Ein Internatsplatz kann genehmigt werden, wenn zum Beispiel:

  • die Entfernung zum Schulort eine tägliche Anfahrt unzumutbar macht.

  • familiäre Belastungen vorliegen.

  • der individuelle Förderbedarf eine Internatsbetreuung erforderlich macht.

Betreuungsformen

Für die Schüler*innen stellen wir zwei Betreuungsformen zur Verfügung:

  • 5-Tage-Betreuung
    Die Schüler*innen wohnen von Montag bis Freitag im Internat. Die Betreuung beginnt am Montag um 9.15 Uhr und endet am Freitag um 14.00 Uhr.
    Die Schüler*innen fahren am Wochenende und in den Ferien nach Hause. Die An- und Abreise wird über den Schüler-Spezialverkehr organisiert.

  • 7-Tage-Betreuung
    Einige Schüler*innen können auch durchgängig im Internat wohnen, auch an Wochenenden und in den Ferien. Hier stehen zusätzlich medizinische und psychologische Angebote zur Verfügung.

Kostenübernahme

Der überörtliche Sozialhilfeträger – der Landschaftsverband Rheinland (LVR) – ist für Antrag und Kostenübernahme zuständig. Die Fach- und Heimaufsicht liegt beim Landesjugendamt des LVR.

Auf Wunsch unterstützen wir Sie bei sämtlichen Fragen zur Antragstellung.

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