Klassen nach Prinzipien der Taubblindenpädagogik

Schüler*innen, die neben ihrer Sehbeeinträchtigung oder Blindheit auch hörgeschädigt sind, werden an unserer Schule nach einem speziellen Konzept für Menschen mit Taubblindheit unterrichtet und gefördert.

Die Hände von zwei Personen berühren sich, nur die Finger und die Hände sind zu sehen.

Schüler*innen mit Taubblindheit haben besonderen Unterstützungsbedarf

An der LVR-Louis-Braille-Schule werden auch Schüler*innen unterrichtet, bei denen zusätzlich zu ihrer Sehbeeinträchtigung oder Blindheit eine Hörbeeinträchtigung vorliegt. Hier wird im Allgemeinen von einer Taubblindheit gesprochen, unabhängig davon, ob ein kompletter Verlust des Seh- und/oder Hörvermögens vorliegt. Dazu zählen auch Kinder und Jugendliche, die in ihrer Entwicklung und ihrem Verhalten große Ähnlichkeiten zu dieser Personengruppe aufweisen und ankommende Sinneseindrücke scheinbar nicht gewinnbringend verarbeiten können.

Die beiden Sinnesbeeinträchtigungen verstärken einander so massiv, dass sie sich auf die ganzheitliche Entwicklung auswirken. Die Schüler*innen haben daher einen besonderen Unterstützungsbedarf. Wir fördern sie nach einem speziell für diese Personengruppe entwickelten Konzept. Dieses richtet sich nach den Prinzipien und Inhalten der Taubblindenpädagogik.

Je nach ihrem Unterstützungsbedarf werden Schüler*innen mit Taubblindheit in die einzelnen Klassen der verschiedenen Schulbereiche integriert oder in speziellen Taubblinden-Klassen (TBL-Klassen) unterrichtet.

Die Arbeit mit Schüler*innen in den TBL-Klassen baut auf verschiedenen Säulen auf:

  • Kommunikation ermöglichen und ausbauen

  • mit der Umwelt auseinandersetzen

  • Orientierung und Mobilität fördern

  • Lebenspraktische Fertigkeiten erlernen

Individuelle Förderung

Unser Ziel ist es, allen Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, ihre Umwelt besser zu verstehen und ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern.

Dazu ermöglichen wir zunächst in einer engen 1:1-Situation den sozialen Austausch entsprechend der individuellen Interessen und Bedürfnisse. Auf dieser Grundlage lehren und fördern wir die Kommunikation über taktile Gebärden, körperlich-emotionale Spuren (BET's) und Bezugsobjekte.

Um diesen sehr körpernahen und intensiven Kontakt zu ermöglichen, sind die Taubblinden-Klassen kleiner als die anderen Klassen. Viele Schüler*innen haben zudem eine Integrationskraft an ihrer Seite.

Ein Schulkind geht mit seinen Fingern über einen taktilen Stundenplan. Der Plan ist an der Wand in einem Klassenzimmer angebracht.

Ein taktiler Stundenplan kann ertastet werden