Unterstützte Kommunikation & Assistive Technologien

Für manche unserer Schüler*innen mit Sehbeeinträchtigung ist der Zugang zu Kommunikation und Information eine besondere Herausforderung. Unterstützte Kommunikation und Assistive Technologien bieten hier wichtige Hilfestellungen: Sie ermöglichen es, Barrieren abzubauen und individuelle Wege der Verständigung und Teilhabe zu eröffnen. So spielen diese Hilfsmittel eine zentrale Rolle, um allen Kindern eine aktive Teilnahme am schulischen Leben zu ermöglichen.

Eine Schülerin sitzt in einem speziellen Stuhl mit Nackenstütze und Tischplatte und drückt eine sprechende Taste, die vor ihr auf der Platte liegt. Die Schülerin befindet sich im Schulgarten und schaut seitlich zu einem blühenden Kräuterbusch neben ihr.

Was ist Unterstützte Kommunikation?

Unterstützte Kommunikation (UK) bedeutet so viel wie "ergänzende" und "ersetzende Kommunikation". Unter diesem Begriff werden alle Kommunikationsformen zusammengefasst, die eingeschränkte Lautsprache ergänzen oder eine fehlende Sprache ersetzen. Dazu zählen auch noch alle pädagogischen und therapeutischen Maßnahmen, die zur Erweiterung der Verständnismöglichkeiten von Menschen führen.

Was sind Assistive Technologien?

Assistive Technologien (AT) ermöglichen funktionelle Einschränkungen, die durch die Beeinträchtigung eines Menschen entstehen, auszugleichen oder zu kompensieren. Sie umfassen alle Hilfsmittel, durch die Menschen mit Beeinträchtigungen ihre funktionalen Fähigkeiten erhalten bzw. steigern können.

Assistive Technologien lassen sich gliedern in:

  • Low-Tech-Hilfsmittel (z. B. spezielle Stifthalter)

  • Mid-Tech-Hilfsmittel (z. B. spezielle Computertastaturen)

  • High-Tech-Hilfsmittel (z. B. Spracherkennungs-Software)

Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht.

Schülerin steuert eine App auf dem iPad über einen externen Kopf-Taster an. Sie sitzt in einem Rollstuhl und blickt zu einem Monitor vor sich, auf dem eine abstrakte Mischung aus verschiedenen Farbflecken zu sehen ist.

Eine Schülerin steuert eine App auf dem iPad über einen externen Kopf-Taster an

Unterstützte Kommunikation und Assistive Technologien an der LVR-Louis-Braille-Schule

Die LVR-Louis-Braille-Schule ist eine Förderschule für Schülerinnen und Schüler mit Sehbeeinträchtigung. Sie bringen die unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen mit.

Ein Großteil der Schüler*innen lebt unter der Bedingung einer Komplexen Behinderung. Das heißt: Zusätzlich zur Sehbeeinträchtigung liegen meist noch Förderbedarfe in den Bereichen körperlich-motorische und geistige Entwicklung vor. Eine besondere Rolle nehmen hier die Schüler*innen ein, die unter der Bedingung von Taubblindheit leben.

Alle Schüler*innen haben das Grundrecht auf Kommunikation, auf Partizipation und auf Selbstbestimmung.
Schulleitung Kerstin Grün-Klingebiel

Kerstin Grün-Klingebiel

Schulleitung

Vielen dieser Schüler*innen ist es nicht möglich, in für sie ausreichender Weise lautsprachlich zu kommunizieren. Sie sind auf Formen der Unterstützten Kommunikation angewiesen.

Zu beachten ist, dass die Sehbeeinträchtigung Auswirkungen auf

  • die kommunikative Entwicklung,

  • die kommunikative Situation

  • und auf sämtliche Kommunikationsmodalitäten/formen hat.

Der UK-Arbeit an der LVR-Louis-Braille-Schule liegt das "Konzept Unterstützte Kommunikation" zugrunde, welches Sie hier downloaden können:

Ein Schüler mit Komplexer Beeinträchtigung sitzt im Rollstuhl und lacht. An seinem Ohr und neben seiner linken Gesichtsseite ist ein Kopftaster angebracht, über seinem Kopf ist ein kleiner Monitor mit Metacom-Symbolen. Der Schüler kommuniziert mittels auditiven Scannings.

Ein Schüler steuert seine Kommunikationshilfe mittels auditivem Scanning über einen Kopftaster an

Assistive Technologien bei komplexen Beeinträchtigungen

Neben dem selbstverständlichen Einsatz von Assistiven Technologien im Förderbereich "Sehen" sind einige Schüler*innen an der LVR-Louis-Braille-Schule aufgrund ihrer motorischen Beeinträchtigung auf spezielle Hilfen angewiesen.

Manche Kinder können aber das iPad über das Touch-Display nicht direkt steuern oder die Standard-Tastatur am Computer nicht benutzen. Hier können Assistive Technologien zum Einsatz kommen und so die Teilhabe am Unterricht und ein individuell erfolgreiches Lernen ermöglichen.

Der Einsatz von und die Versorgung mit Assistiven Technologien im Bereich "Motorik" erfolgt an der LVR-Louis-Braille-Schule immer mit dem Hintergrund der Sehbeeinträchtigung oder Blindheit.

Ein Schüler sitzt am PC in einem Klassenzimmer und blickt zum Computermonitor. Er benutzt eine Spezialtastatur und macht Matheaufgaben.

Ein Schüler bearbeitet eine Matheaufgabe am Laptop mit dem Programm „Multitext“, Spezialtastatur und externem Monitor mit Schwenkarm

Unser UK-AT-Team

Das UK-AT-Team der LVR-Louis-Braille-Schule besteht aktuell aus drei Sonderpädagoginnen, einer Logopädin und einer Physiotherapeutin. Die Ansprechpersonen stehen allen Menschen im Umfeld der Schüler*innen zur Verfügung.

Bei Fragen melden Sie sich gerne bei uns über unsere E-Mail-Adresse uk-at@lbs.nrw.schule .

UK-AT-Taskcard

Aktuelle Informationen und Einblicke in die praktische UK-AT-Arbeit der Schule sowie Tipps und Tricks finden Sie auf der Taskcard "UK-AT" .

Gemeinsames Porträtfoto des fünfköpfigen UK-AT-Teams

Unser UK-AT-Team besteht aktuell aus drei Sonderpädagoginnen, einer Logopädin und einer Physiotherapeutin