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Drohnenaufnahme der Schule

LVR-Louis-Braille-Schule

Kinder und Jugendliche, die anders oder nicht sehen, lernen anders! Neben einer optimierten Hilfsmittelausstattung benötigen sie eine sehgeschädigtenspezifische Didaktik und Methodik.

An der LVR Louis-Braille-Schule werden seit 1845 blinde und sehbehinderte Schüler unterrichtet. Diese langjährigen praktischen Erfahrungen ergänzen und bereichern die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtete Ausbildung der an der Schule tätigen Lehrer.

Der Unterricht wird in allen Schulbereichen und Schulstufen durchgängig von ausgebildeten Blinden- und Sehbehindertenpädagogen und in kleinen Lerngruppen erteilt. Die zieldifferente Förderung in den heterogenen Lerngruppen wird ermöglicht durch eine doppelte Lehrerbesetzung in fast allen Unterrichtsstunden, Einzelförderungen, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Therapeuten (Logopädie, Physio- und Ergotherapie), Mobilitätslehrer, Krankenschwestern und gegebenenfalls Erziehern des angeschlossenen Internates. Dies ermöglicht eine individuelle und differenzierte Förderung jedes einzelnen Schülers nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. So kann an sehgeschädigtenspezifischen Themen wie Seh-, Hör- und Tasterziehung, Begriffsbildung, Vermittlung von Umweltwissen, Gebrauch technischer Hilfsmittel sowie sozialer Kompetenz intensiver gearbeitet werden als es in den vorgegebenen Zeitfenstern des GL möglich wäre.

Die Schüler werden nach ihrem spezifischen Bildungsgang unterrichtet. Die Bildung der Lerngruppen erfolgt nach den individuellen Lernbedürfnissen. Wechsel zwischen den Lerngruppen sind wegen der großen Durchlässigkeit nach einem internen pädagogischen Beratungsprozess möglich. Die Angebote der LVR-Louis-Braille-Schule richten sich immer aus an den Lernbiographie des einzelnen Schülers: sonderpädagogische Unterstützung im inklusiven Handlungsfeld, Kurse in Peergroups im Kurshaus der LVR-Louis-Braille-Schule, temporäre oder längerfristige Beschulung in Düren.

Die räumlichen Gegebenheiten der LVR Louis-Braille-Schule sind möglichst an die behinderungsspezifischen Bedürfnisse der Schüler angepasst. Ein taktil und visuell erfahrbares Leitsystem führt über das Gelände zu den einzelnen Gebäuden. Alle Gebäude sind stufenlos erreichbar und mit Aufzügen ausgestattet. An vielen Stellen finden sich Beschriftungen in Braille, Großdruck oder taktile und visuelle Symbole. Bei der Ausstattung der Räume und Gestaltung der Schülerarbeitsplätze wird auf möglichst blendfreie Beleuchtung, optimalen Kontrast, Strukturierung und spezielle Ordnungsprinzipien geachtet. Den Schülern stehen je nach Bedarf höhen- und neigungsverstellbare Tische sowie Tische mit Randleisten zur Verfügung.

Die unterrichtlichen Angebote werden durch therapeutische und besondere Förderangebote wie Physiotherapie, Ergotherapie, Sprach- und Esstherapie, therapeutisches Reiten und die Arbeit mit ausgebildeten Therapiebegleithunden ergänzt.

Da alle Schüler eine Sehschädigung haben, wird über den Austausch mit Gleichbetroffenen in der Peergroup ihre Persönlichkeit in besonderem Maße gestärkt. Ohne pädagogische Impulssetzung können sie den Umgang mit ihrer eigenen Behinderung verbessern und mit Grenzen aus ihrer Behinderung umgehen.