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Drohnenaufnahme der Schule

Gemeinsames Lernen (GL)

1. Beratung und Förderung in Grund- und weiterführenden Schulen sowie in Berufskollegs am Wohnort als einzelintegrative Maß-nahme (ggf. auch an anderen Förderschulen)

Lehrer*innen der LVR-Louis-Braille-Schule begleiten seit 1986 blinde und z.T. hochgradig sehbeeinträchtigte Schüler*innen, die zusammen mit sehenden Schüler*innen an Allgemeinbildenden Schulen in Wohnortnähe beschult werden.

Die Schüler*innen werden mit einer individuellen Anzahl an Wochenstunden begleitet. Zum einen orientiert sich die Zahl an der Schulstufe (in der Regel werden in den ersten Jahren mehr Lehrer*innenstunden eingesetzt als in höheren Jahrgängen), zum anderen sind die persönlichen Lernvoraussetzungen und der zusätzliche Unterstützungsbedarf entscheidend.

"Gemeinsames Lernen" ist ein eigenständiger Arbeitsbereich unserer Schule. Die "GL-Kolleg*innen" sind meist zusätzlich in der LVR-Louis-Braille-Schule eingesetzt und stehen dort im fachlichen Austausch. Durch die nahezu wöchentlich stattfindenden Teamsitzungen besteht außerdem eine gute Vernetzung untereinander. Zusätzlich gibt es halbjährlich einen NRW-weiten Austausch.
Das Team der LVR-Louis-Braille-Schule kann auch auf die umfangreichen Medien der Schule zugreifen.

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2. Aufgaben der GL-Lehrer*innen

Neben der Aufgabe, die Schüler*innen mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigung zu beraten und zu fördern, kommt der Koordination aller am Lernerfolg beteiligten Personen und Institutionen eine wichtige Bedeutung zu.

Es lassen sich folgende Bereiche als Tätigkeitsfelder unterscheiden:

1. Beratung und Förderung der Schüler*innen

Dazu gehört die Unterstützung beim Erlernen diverser blindenspezifischer Techniken, wie z.B. Brailleschriftsysteme und technische Hilfsmittel. Weitere wichtige Themen sind die Mitgestaltung des unterrichtlichen Rahmens (Wege im Schulgelände, Arbeitsplatzgestaltung), das Arbeitsverhalten und die Unterstützung beim Umgang mit den Mitschüler*innen. Immer wieder sind GL-Lehrer*innen wichtige Ansprechpartner*innen für persönliche, soziale sowie psychische Probleme und vermitteln auch hier zwischen den Beteiligten.

2. Beratung der Kolleg*innen an den GL-Schulen

In den meisten Fällen liegt seitens der Allgemeinen Schule keine Erfahrung in der Unterrichtung von Schüler*innen mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigung vor. Die Kolleg*innen vor Ort erhalten daher Beratung, z.B. zu folgenden Fragen: Mit welchen Maßnahmen kann ich meinen Unterricht gestalten? Wie ist die Leistung (z.B. in Kunst, Sport) einzuschätzen? Welche Ordnungssysteme sind hilfreich? Welche Rolle nimmt die Schulbegleitung ein? Wie muss ich mein Material aufbereiten? Wie bewältige ich zentrale Prüfungen, welcher Nachteilsausgleich kann gewährt werden?

Direkte Unterstützung im Unterricht ist ebenfalls denkbar.

3. Beratung und Einweisung der Schulbegleitungen

Für die Einzelintegration blinder Schüler*innen ist eine Schulbegleitung notwendig. Die Schulbegleiter*innen haben oft keine Vorerfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Sehschädigung. Sie sind in erster Linie für die Materialversorgung (Übersetzung in Brailleschrift bzw. Herstellung von Dateien) zuständig. Daher müssen sie in die entsprechenden Techniken eingearbeitet werden. Oft sind sie erste Ansprechpartner*innen vor Ort und begleiten auch den Schulalltag. Die benötigten Kenntnisse dazu vermitteln die GL-Lehrer*innen.

4. Beratung der Eltern

Die Eltern tragen eine besondere Mitverantwortung für den Lernerfolg des Kindes. Bei ihren Aufgaben werden sie von den GL-Lehrer*innen zum Beispiel in folgenden Bereichen unterstützt und beraten:

  • häuslicher und schulischer Arbeitsplatz
  • Übergang in eine allgemeine weiterführende Schule
  • außerschulische Förderbedarfe (Orientierung & Mobilität, LPF)
  • Angebote zur Vernetzung der Eltern untereinander (z.B. Kurstag)

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Kurstag

Einmal im Jahr bietet das Dürener GL-Team einen Kurstag an. Schüler*innen, Eltern und Schulbegleiter*innen im GL werden eingeladen, einen Tag an der LVR-Louis-Braille-Schule oder an einem außerschulischen Lernort zu verbringen und sich dort intensiv mit Themen und Medien zu beschäftigen, die blindenspezifisch aufbereitet sind. Die Schulausstattung steht dabei zur Verfügung: z.B. Biologieraum mit Tierpräparaten, Physikraum mit sprechenden Messhilfen und die Modelle der Lehrmittelsammlung. Auch können Schüler*innen mit Sehschädigung und ihre Eltern Kontakte untereinander knüpfen.

Alle GL-Schüler*innen können auch an weiteren Kursen der LVR-Louis-Braille-Schule teilnehmen.